Der neue Streaminghit, der auf Netflix alle Rekorde bricht, kommt aus Korea und heißt "Squid Game". Menschen werden in zwei Gruppen geteilt, treten in Kinderspielen gegeneinander an und wer verliert wird direkt getötet. Es liest sich bei Wikipedia wie ein Drehbuch des Grauens und kombiniert alle menschlichen Abarten wie das massenweise Töten von Menschen, Organhandel, eine Spaltung der Menschen in Opfer und Wächter.
Handlung? Eher nur fadenscheinig, um das Gemetzel rechtfertigen zu können. Erinnert mich irgendwie an den Versuch, Pornos mit angeblichen Handlungssträngen gesellschaftsfähig zu machen.
Wir haben kein Netflix mehr, bei uns ist sogar der Fernseher im hohen Bogen aus dem Wohnzimmer geflogen.
Was geht es mich dann überhaupt an?
Sehr viel, denn auch ich lebe in dieser Gesellschaft. Wir haben Kinder, die mit solchen Quotenwundern aufwachsen müssen.
Als ich klein war, war es "Wetten dass", das jeder guckte. Thomas Gottschalks Garderobe mutete sicherlich auch manchmal mehr als seltsam an, war aber nicht weiter traumatisch.
Der Artikel, den ich über "Squid Game" gelesen habe, hat mich wütend gemacht. Es ist mir wurscht, ob Erwachsene meine, ihre kostbare Zeit mit derartigen Gewaltorgien totschlagen zu müssen.
In Holland und Frankreich berichten allerdings erste Schulen, dass Kinder das "Squid Game" auf dem Schulhof nachspielen. Die Verlierer werden dann verprügelt.
Wieso zur Hölle kennen Kinder diese Serie überhaupt?
Wir leben mit vier Kindern in einem Haus, zwei sind 13jährige Teenager. Wir haben zwar keinen Fernseher mehr, aber unsere Großen besitzen Smartphones, es gibt Tablets und für das Homeschooling haben beide auch einen Laptop.
Seit unsere Zwillinge ein Handy haben, diskutieren und reglementieren wir.
"Weil andere das doch auch dürfen!"
"Ja, WhatsApp ist erst ab 16, aber alle haben das!"
"Ich sehe so scheiße aus, auf Instagram haben alle Mädchen dünne Oberschenkel!"
"Ihr seid so scheiße!"
Es könnte so einfach sein
Ungebremster Zugang zu allen Medien und Sozialen Netzwerken und Schluss. Wir hätten keine Diskussionen mehr, es wäre so viel mehr Ruhe im Haus.
Aber jeder, der Kinder hat, weiß, dass Ruhe trügerisch ist. Das große Unheil erwartet die Eltern oft nach der Ruhe.
Ich will diskutieren, denn mir ist wichtig zu wissen, was meine Kinder bewegt.
Ich will, dass sie mit mir diskutieren, ob das Gendern Diskriminierung verhindert.
Ich will, dass wir über Werte reden.
Ich will einfach nicht, dass unsere Kinder schon so früh mit all diesem Mist da draußen in Berührung kommen.
Wie viel Verstörendes ist täglich im Internet zu sehen?
Und nein, ich bin keine altmodische, esoterische Räucher-Mami, die will, dass ihre Teenager noch mit ihren Barbie-Einhörnern spielen.
Ich will, dass unsere Mädels so lange wie möglich die Chance haben, innerlich zu reifen, bevor sie sich diesem Müll da draußen stellen müssen.
Lasst die Kinder doch Kinder sein
Ich erinnere mich noch haargenau an den Moment, wo ich zum allerersten Mal etwas hochgradig Verstörendes gesehen habe.
Ich war im Studium, es war in Berlin, es muss Ende der 90er gewesen sein. Da habe ich einen Kinofilm mit Freunden gesehen, wo ich mir leider vorher nicht die Vorschau oder die Beschreibung gegönnt hatte. In diesem Film ging es unter anderem darum, dass Mädchen getötet wurden, weil Freier Sex mit Toten haben wollten. Ich bin vorzeitig aus dem Film raus.
Ich war allerdings schon Anfang 20, kein Kind mehr. Und trotzdem erinnere ich mir an jedes Detail. Und was Du einmal gesehen hast, kannst Du ja nicht mehr löschen.
Ich will nicht, dass unsere jugendlichen Kinder schon alle Perversitäten des Lebens kennen.
Es gibt da draußen Dinge, da bin ich froh, dass ich sie weder weiß noch kenne.
Und nein, verdammt nochmal- es ist nicht nur ein Film, ein Game oder eine App.
Es infiltriert Kinderseelen.
ES ist die Unmenschlichkeit, die sich wie eine Seuche auf unserem Planeten ausgebreitet hat und gerade in den letzten Monaten fett gefüttert wurde.
Viele merken gar nicht, wie die permanente Spaltung künstlich voran getrieben wird. Wir Menschen sind Rudeltiere, wir brauchen einander zum Überleben.
Unter dem Deckmantel der Solidarität und Weltoffenheit wird die Spaltung und Entmenschlichung durch die Hintertüre eingeführt.
Hach, wir sind alle so offen- wir gendern jeden Text ins Unlesliche, damit sich auch ja niemand ausgegrenzt fühlt.
Jugendliche werden mit Begriffen wie "Cis, Trans, Gender fluid" bombardiert, damit sie endgültig nicht mehr wissen, wer sie sind.
Dabei ist die Antwort denkbar einfach: Sie sind Menschen! Indem wir allem und jedem krampfhaft versuchen eine Definition zu geben, spalten wir bereits wieder.
Wir sind Menschen
Es ist vollkommen normal, dass Teenager vieles und gerade auch sich selbst in Frage stellen, vieles ausprobieren und sich auch bewußt von den Erwachsenen und gerade ihren Eltern abgrenzen wollen.
Sie fühlen sich oftmals nicht wohl in ihrem Körper, der sich in der Pubertät auch merklich verändert. Lasst doch die Kinder mit der künstlichen Geschlechtsfindung in Ruhe, sie sind Menschen.
Ich habe es während meiner Berlin-Zeit schon auf dem CSD nie wirklich verstanden, warum immer so überbetont wurde, wer lesbisch oder schwul ist. Für mich waren das schon immer alles Menschen, die Menschen lieben. Durch das darauf Pochen, dass man gleichgeschlechtlich liebt, fühlte ich mich als Heterosexuelle eher ausgeschlossen.
Ja, ich rege mich auf
Ich mache mir ernsthaft Sorgen, wie die Welt sich verändert hat. Es hat so eine starke Verrohung stattgefunden, bei gleichzeitiger Verantwortungslosigkeit.
"Klima? Ja, wichtig, aber ich hätte jetzt bitte sofort das neueste iPhone."
"Hunger? Ey, schick mein Essen doch nach Afrika!"
"FSK 16? Mir doch egal, das spielen alle anderen in meiner Klasse doch auch!"
Wir spalten uns mehr und mehr von unserem Menschsein ab.
Und bitte kommt mir jetzt nicht mit "Ach, der Mensch war schon immer grausam, denk mal an all die Kriege, die Hexenverbrennungen und die Kreuzzüge."
Ja, der Mensch hat dunkle Seiten. Aber, er hat auch ein Gehirn. Einen Verstand. Und er ist lernfähig, sonst würden wir ja immer noch mit der Keule ums Feuer herum sitzen.
Werde vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer
Hey, hast du dich schon mal gefragt, wie du leben möchtest? In welcher Art der Gesellschaft?
Kennst du deine Werte?
Lebst du deine Werte?
Und ja, es macht verdammt nochmal einen großen Unterschied, wenn du gleich heute damit anfängst. Denn du bist Teil dieser Gesellschaft und jede(r) kann seinen Teil beitragen.
Werde wieder menschlich. Nahbar. Hör auf, nur zu funktionieren.
Ist das einfach? Nein, es ist definitiv der aufreibendere Weg.
Aber Reibung erzeugt Wärme. Herzenswärme, die dich der Menschlichkeit wieder näher bringt.
Was kannst du konkret tun, um wieder menschlicher zu werden?
1. Gemeinsam statt einsam
Lehne jegliche Spaltung der Menschen ab. Das ist eine innere Haltung des Respekts und der Nächstenliebe. Ob Cis oder Trans, ob 2G oder 3G, ob schwarz oder weiß- sieh immer den Menschen zuerst.
2. Kenne und lebe deine Werte
Wenn du dir unsicher bist, welches deine Werte sind, dann schau mal hier, ich habe eine tolle Übung für dich dazu:
3. Zuhören und reden
Nutze jede Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Nur so kannst du deinen Horizont erweitern, verstehen und annehmen. Kümmere dich um die Menschen um dich herum. Höre zu ohne zu bewerten.
4. Perspektivwechsel
Extrem erhellend ist es, sich Situationen und Beziehungen durch die Augen des Gegenübers anzuschauen. Oftmals fällt das Reflektieren dann einfacher und es ist möglich, sein Herz für den anderen zu öffnen.
5. Leben statt funktionieren
Nix mit "Das macht man aber so!", "Das haben wir schon immer so gemacht!" und "Bloss nicht auffallen". Menschlichkeit ist bunt, individuell und persönlich. Zeige anderen, indem du mutig du selbst bist, dass es sich lohnt, zu sich selbst zu stehen.
Spirituell und dann so eine Wutrede?
Widerspricht sich das in deinen Augen?
Gerade weil ich auf mehreren Ebenen spüre und empfange, weiß ich, wo es gerade knirscht. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Entmenschlichung aufzuhalten im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Alle Menschen haben eine sehr gute Verbindung zur geistigen Welt, nur leider leiden viele an einer Kontaktstörung, die nur zu häufig künstlich erzeugt wird.
Wie ist das bei dir? Fehlt dir auch manchmal die Menschlichkeit?
Wie gehst du mit den äußeren Umständen um? Wie sorgst du für dich?
Ich freue mich über deinen Kommentar dazu.
Herzlichen Dank und denk dran: Mach deine Leitung frei...und werde wieder Mensch.
Wow….. der Artikel haut rein…. würde ihn gerne grossflächig verbreiten
Du hast soooo recht mit allem.
Hatten erst neuluch so eine Diskussion… was muss man als 13 oder 15 jährige schon alles erlebt haben …. ich bin nur erschrocken gewesen ….
Liebe Melanie, herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Gerne kannst Du meinen Blogartikel teilen. Liebe Grüße, Ann-Katrin